Kaffee / Tee und seine gesundheitlichen Auswirkungen
Ein Interview von Machwitz Kaffee und Heinz-Christian Kuche
Privatpraxis
Dr. H. – C. Kuche
Cardio Vitality
Podbielskistraße 386
30659 Hannover
www.cardio-vitality.de
Wichtiger Hinweis: Die folgenden Informationen basieren auf wissenschaftlichen Studien und dienen nur zur allgemeinen Orientierung. Sie ersetzen keine individuelle ärztliche Beratung. Da jeder Mensch unterschiedlich auf Koffein reagiert, empfehlen wir bei gesundheitlichen Fragen einen Arzt zu konsultieren.
Mein Name ist Heinz-Christian Kuche, ich bin Internist und Kardiologe. Der Schwerpunkt meiner Arbeit beschäftigt sich mit Stressmedizin und dem Energiestoffwechsel auf zellulärer Ebene.
Bei meinen Konsultationen werde ich oft gefragt, inwieweit Kaffeekonsum oder auch Teekonsum der Gesundheit zuträglich ist oder auch schaden könnte.
Nachfolgend möchte ich deswegen auf einige der mir häufig gestellten Fragen eine Antwort geben.
Kaffee genießt weltweit große Beliebtheit und ist ein fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. In den letzten Jahren haben zahlreiche wissenschaftliche Studien das Thema Kaffeekonsum und seine potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit genauer untersucht. Diese Forschung hat zu interessanten Erkenntnissen geführt, die darauf hindeuten, dass ein moderater Konsum von Kaffee mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden kann.
In Bezug auf Herz- und Kreislauf-Erkrankungen haben Studien gezeigt, dass mäßiger Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko in Verbindung gebracht werden kann. Eine Meta-Analyse von Forschungsergebnissen, die im “Journal of Nutrition” veröffentlicht wurde, legt nahe, dass der regelmäßige Konsum von Kaffee die Wahrscheinlichkeit von Herzinsuffizienz senken kann. Darüber hinaus deuten mehrere Studien darauf hin, dass mäßiger Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für Schlaganfälle assoziiert sein könnte.
Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Leberkrebs in Verbindung gebracht werden kann. Eine im “Clinical Gastroenterology and Hepatology” veröffentlichte Studie fand heraus, dass Kaffeetrinker ein niedrigeres Risiko für Leberkrebs haben könnten. Dies könnte auf die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Kaffee zurückzuführen sein, die sich positiv auf die Lebergesundheit auswirken.
Darüber hinaus gibt es Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für Parkinson und Alzheimer verbunden sein könnte. Studien haben gezeigt, dass die in Kaffee enthaltenen bioaktiven Verbindungen wie Koffein und Polyphenole neuroprotektive Effekte haben könnten, die das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern.
In Bezug auf Diabetes legen einige Studien nahe, dass Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte. Eine Analyse von Daten aus prospektiven Kohortenstudien, veröffentlicht im “European Journal of Nutrition”, deutet darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für die Entwicklung von Diabetes assoziiert sein könnte.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für Depressionen in Verbindung gebracht werden kann. Eine in “JAMA Internal Medicine” veröffentlichte Studie ergab, dass der regelmäßige Konsum von Kaffee mit einem niedrigeren Risiko für Depressionen bei Frauen assoziiert sein könnte. Die genauen Mechanismen hinter dieser Verbindung sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass Koffein und andere bioaktive Bestandteile von Kaffee eine Rolle spielen könnten.
Wichtig ist jedoch zu betonen, dass die individuelle Reaktion auf Kaffee variieren kann. Einige Menschen können empfindlicher auf Koffein reagieren und Erfahrungen mit Schlafstörungen, Nervosität oder Herzrasen machen. Daher ist es wichtig, den eigenen Kaffeekonsum an die persönliche Toleranz anzupassen.
Gibt es eine empfohlene Tagesmenge an Coffein- oder Thein?
Es ist bekannt, dass die Reaktion auf den Konsum von Coffein (in Kaffee) und Thein (in Tee) von Person zu Person variieren kann. Die Empfindlichkeit gegenüber diesen Substanzen wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter genetische Veranlagung, Alter, Geschlecht, Körpermasse, Medikamente und insbesondere den Stoffwechsel.
Der wichtigste Grund für die individuelle Reaktion auf Coffein und Thein liegt in den genetischen Unterschieden. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Varianten von Genen, die für den Abbau von Coffein verantwortlich sind, die Empfindlichkeit einer Person für Coffein beeinflussen können. Insbesondere das CYP1A2-Gen ist für den Abbau von Coffein im Körper verantwortlich. Menschen mit einer bestimmten Variante dieses Gens bauen Coffein langsamer ab, was dazu führen kann, dass sie empfindlicher auf die Effekte von Coffein reagieren.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die individuelle Toleranz gegenüber Coffein und Thein. Regelmäßiger Konsum von koffeinhaltigen Getränken kann dazu führen, dass der Körper eine Toleranz gegenüber den Effekten von Coffein entwickelt, was wiederum die Empfindlichkeit verringern kann.
Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle. Kinder und Jugendliche können empfindlicher auf Coffein reagieren als Erwachsene, da ihr Stoffwechsel noch nicht vollständig entwickelt ist.
Geschlecht kann ebenfalls eine Rolle spielen, da Studien gezeigt haben, dass Frauen im Allgemeinen empfindlicher auf die Wirkungen von Coffein reagieren können als Männer. Dies wird teilweise auf hormonelle Unterschiede und Unterschiede im Stoffwechsel zurückgeführt.
Der sichere Konsum von Coffein und Teein variiert je nach individueller Empfindlichkeit. Im Allgemeinen beträgt die empfohlene sichere Obergrenze für den täglichen Coffeinkonsum für die meisten Erwachsenen etwa 400 Milligramm pro Tag. Dies entspricht etwa vier Tassen Kaffee. Für Schwangere und stillende Frauen wird in der Regel eine niedrigere Obergrenze empfohlen.
Kaffee & Schwangerschaft
Es wird empfohlen, dass Schwangere ihren Koffein- und Theinkonsum begrenzen. Die allgemeine Empfehlung liegt bei maximal 200 mg Koffein pro Tag während der Schwangerschaft, was etwa zwei Tassen Kaffee entspricht. Es ist wichtig, den Konsum von koffeinhaltigen Getränken und Lebensmitteln zu überwachen, da übermäßiger Konsum mit Risiken für die Schwangerschaft verbunden sein kann.
Kaffee und Tee enthalten neben Koffein und Thein eine Vielzahl anderer Verbindungen, die potenziell gesundheitsfördernde Wirkungen auf den menschlichen Körper haben könnten. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die auf die Vielfalt der in Kaffee und Tee enthaltenen Substanzen und deren potenzielle positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hinweisen.
- Antioxidantien: Kaffee und Tee enthalten eine Vielzahl von Antioxidantien, darunter Polyphenole wie Flavonoide und Phenolsäuren. Diese Verbindungen haben starke antioxidative Eigenschaften und können helfen, den Körper vor freien Radikalen zu schützen, was wiederum das Risiko von Entzündungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern könnte.
- Chlorogensäure: Diese Verbindung ist reichlich in Kaffee vorhanden und wurde mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, darunter eine potenzielle Senkung des Risikos von Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass Chlorogensäure entzündungshemmende Eigenschaften haben kann. Auch gibt es Studien, die zeigen, dass ein
- Theanin: Neben Koffein enthält Tee auch Theanin, eine Aminosäure, die beruhigende und stressabbauende Wirkungen haben kann. Theanin wird oft mit einer erhöhten Konzentration und Aufmerksamkeit in Verbindung gebracht und könnte potenziell auch vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen.
- Katechine: In grünem Tee sind hohe Mengen an Katechinen enthalten, die starke antioxidative Eigenschaften besitzen und mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen verbunden sind, darunter Herz-Kreislauf-Schutz, möglicher Gewichtsverlust und potenzielle Verringerung des Risikos von bestimmten Krebserkrankungen
Ja!
Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass Koffein in Kaffee und anderen Getränken eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat und auch das Herz-Kreislauf-System beeinflussen kann. Nach einem Herzinfarkt oder bei Herzschwäche ist es daher wichtig, den Koffeinkonsum zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.
Bezüglich des Koffeingehalts gibt es Richtlinien, die besagen, dass eine moderate Koffeinaufnahme in der Regel als sicher angesehen wird. Die American Heart Association empfiehlt, dass die meisten Menschen nicht mehr als 400 Milligramm Koffein pro Tag zu sich nehmen sollten. Das entspricht etwa vier Tassen Kaffee. Für Menschen mit bestimmten Herzerkrankungen können jedoch niedrigere Grenzwerte empfohlen werden.
Hier sollte eine individuelle Absprache mit einem Facharzt getroffen werden, der die individuelle Situation und Gesundheitsgeschichte des Patienten berücksichtigen kann.
Natürlich, es gibt verschiedene Kaffeesorten, die sich in ihren gesundheitlichen Wirkungen unterscheiden können.
Eine der wichtigsten Unterschiede zwischen Kaffeesorten ist der Gehalt an Koffein.
Arabica-Kaffeebohnen enthalten im Allgemeinen weniger Koffein und haben einen milderen, leicht säuerlichen Geschmack, während Robusta-Bohnen einen höheren Koffeingehalt und einen kräftigeren, bitteren Geschmack aufweisen. Beide haben ihre eigenen Vorzüge, und die Wahl hängt oft von individuellen Vorlieben ab. In Bezug auf die Gesundheit sind Arabica-Bohnen aufgrund ihres niedrigeren Koffeingehalts häufig als verträglicher angesehen, aber letztendlich kann die Art des Kaffees und seine gesundheitlichen Auswirkungen von Person zu Person variieren.
Entwässert Kaffee den Körper oder nicht?
Die Menge an Flüssigkeitsaufnahme im Vergleich zum Flüssigkeitsverlust durch Kaffee kann durch eine einfache Berechnung ermittelt werden.
Zunächst sollten Sie die Menge an Kaffee, die Sie konsumieren, in Millilitern oder Tassen pro Tag bestimmen.
Dann können Sie die Menge an Flüssigkeit, die Sie zusätzlich zu Kaffee trinken, hinzufügen.
Um den Flüssigkeitsverlust durch Kaffee zu berechnen, können Sie ungefähr annehmen, dass eine Tasse Kaffee (ca. 240 ml) etwa 2 Tassen Wasser ersetzt.
Kaffee als Getränk gibt dem Körper somit Flüssigkeit, sollte aber nicht ausschließlich zur Flüssigkeitsaufnahme benutzt werden, um nicht die Gesamtmenge an Coffein am Tag deutlich zu überschreiten.
Ist grüner Tee gesund?
Grüner Tee ist bekannt für seine vielen potenziellen gesundheitlichen Vorteile. Einige dieser Vorteile umfassen:
- Antioxidative Eigenschaften: Grüner Tee ist reich an Antioxidantien, insbesondere Katechinen, die helfen können, Zellschäden zu reduzieren und Entzündungen im Körper zu bekämpfen.
- Verbesserung der Gehirnfunktion: Aufgrund des enthaltenen Koffeins und der Aminosäure L-Theanin kann grüner Tee die Gehirnfunktion verbessern und die Aufmerksamkeit steigern.
- Unterstützung bei der Gewichtsabnahme: Einige Studien legen nahe, dass die in grünem Tee enthaltenen Verbindungen den Stoffwechsel ankurbeln und beim Abnehmen helfen können.
- Herzgesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass grüner Tee helfen kann, das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern, da er die Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterinwerte senken kann.
- Krebsprävention: Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass regelmäßiger grüner Teekonsum das Risiko einiger Krebsarten verringern kann.